Sinopoulos‘ Lyrik ist von elementarer tektonischer Kraft. Ihre Gravitationsfelder sind die großen Themen – Kampf, Liebe, Tod, existentielle Einsamkeit, historische Sinnsuche – die niemals völlig bewältigt werden können, aber immer wieder neu vergegenwärtigt werden müssen, um die conditio humana lebbar zu machen. Bei Sinopoulos geschieht dies durch eine Mischung von Allegorien, verfremdeten autobiographischen Fragmenten, unkonventionell gedeuteten Symbolen und offenen oder verdeckten historischen und literarischen Anspielungen. Rhapsodische Mythenvariationen, karge, epigrammatisch kurze und hermetisch verschlossene Gedichte, die sich an der Grenze zum Schweigen bewegen, aber auch fein schattierte dialogische Partien erweisen sich dabei gleichermaßen als tragfähige und suggestive Formen.
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