Dieses Buch handelt vom Schreiben bei Baudri de Bourgueil, Gervasius von Tilbury, Otto von Freising, Rudolf von Ems und Ulrich von Liechstenstein. Was ihre Texte verbindet, ist ihr Status in dem Spannungsfeld, das die Begriffe Schreiben, Bildung und Gesprä,ch umreissen. Die Texte liegen schriftlich vor, doch sind sie damit nicht zur Ruhe gekommen: Sie setzen einen Umgang mit ihnen voraus und fordern ihn explizit ein, der ihnen bei allem Bemü,hen um ihre Form und ihre Aufzeichnung –, paradoxerweise –, etwas Ephemeres verleiht und doch zugleich erst ihre Wirkung sichern, ihr Dauer verleihen soll: Sie verlangen nach verschiedenen Formen der Mü,ndlichkeit, nach Erschliessungsleistungen unter verschiedener Beteiligung, und ihre Autoren erwarten erst von dieser Aktivierung der Texte im ‚Gesprä,ch‘ den Beitrag zur Verä,nderung des (oder der) Rezipienten, zu dieser oder jener Art von Bildung (‚informacio‘), die sie intendieren. Diese Texte faszinieren also unter dem Gesichtspunkt der in ihnen angelegten Mö,glichkeiten, je neu in durch sie ausgelö,ster Rede aufzugehen, sich (vorü,bergehend) entbehrlich zu machen und so zu Medien zu werden. Die so verstandenen ‚medialen Absichten‘ der Autoren stehen im Fluchtpunkt des Buchs.
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