Der Bogen dieses Gedichtbandes ist weit gespannt. Er umfasst eine Schar ausgewählter Texte der Autorin, die sich wie bunte Blüten um einen Markstein versammeln, von dem sich aus neue, spannende Wege eröffnen. Den Gedichten liegt das Abstrakte fern, sie bleiben nah an der Substanz eines Menschen. Farbe und Ausdruck gewinnen sie aus der breiten Palette des poetischen Ausdrucks: manche geben sich karg, von fast gläserner Zerbrechlichkeit, andere sind von tiefer fraulicher Wärme erfüllt, Strophen heiterster Ironie folgen Verse großer Enttäuschung. Ob klassischer Reim oder freier Rhythmus, gerne wird das Satzgefüge mit prunkvollen Staun- und Schmackworten kontrapunktiert, auch irrlichtert zuweilen etwas Koboldhaftes durch die Zeilen, aus denen dann ein schelmischer Sprachwitz flackert. Anja Tomczak hat etwas zu sagen – und sie sagt es gekonnt. Besseres kann man einem lyrischen Werk nicht wünschen.
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