Der allgegenwärtige Tod, ein Anlass, das Leben zu lieben? – Der slowenische Autor Boris Pahor, der fu¨nfzehn Monate in fu¨nf verschiedenen Konzentrationslagern u¨berlebt hatte, ist ku¨rzlich im Alter von 108 Jahren (!) verstorben. Sein weltweit bekanntes Meisterwerk ‚Nekropolis‘ (urspru¨nglich veröff entlicht 1967) wurde nun von Jurij Devetak in eine ergreifende Graphic Novel adaptiert. Seine dokumentarische Herangehensweise und sein kunstvoller Umgang mit Bild-Metaphern erzeugen lang im Gedächtnis bleibende filmische Sequenzen, Gesprächsfetzen, die Tagtraum und Bewusstseinsstrom zugleich sind. Bild- und Textebene fließen gekonnt ineinandern und schildern so eindru¨cklich die Zerrissenheit eines slowenischen Widerstandskämpfers angesichts seiner grausamen Erfahrungen während des 2. Weltkriegs und seiner späteren Erinnerungsversuche als Holocaust-Überlebender bei der Wiederbegehung der Orte seines Schreckens. Trotz der Du¨sterheit erstaunt, die dieser Graphic Novel innewohnende Lebenskraft, die bei aller Hoffnungslosigkeit auch von Menschlichkeit und Solidarität im Ausweglosen zeugt.
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