Apfel im Schlafrock – bei der geselligen Frau gibt es das Dessert morgens nach einer durchfeierten Nacht mit viel Vanillesauce und einer warmen Umarmung, während die suchende Frau noch immer auf der Jagd ist nach dem besten Rezept für eine Erdbeerkonfitüre, deren Verzehr das bewirken soll, was sie sich in ihren kühnsten Träumen ausmalt. Nach dem ersten warmen Toast mit dem Mus soll die Person zu ihrer Seite nach ihren Hüften schnappen und dabei raunen: ‚Gib mir mehr davon. Ich bin ganz wild nach deinem Erdbeermund.‘ Zeige mir, was und wie du kochst, und ich sage dir, wer du bist. Darum geht es in diesem Kochbuch, das auf spielerische Weise Erkenntnisse der Tiefenpsychologie mit der Kunst des Kochens vereint. Nehmen wir zum Beispiel ein Huhn und dessen Zubereitung. Manche Menschen marinieren das Bio-Huhn zärtlich mit dem Pinsel. Andere wollen es zerlegt haben, binden ihm wie beim Bondage die Beine zusammen oder flambieren dessen Keulen mit viel Cognac und Tamtam. Die Wahl der Zutaten und deren Zubereitung sagt vieles über einen Menschen aus, über ganz persönliche Vorlieben, aber auch über verborgene Charaktereigenschaften. Ob wir wollen oder nicht, wir offenbaren in der Küche, wer wir sind. Eine Küchenpsychologie für alle, die gerne kochen und sich selbst oder ihr geheimnisvolles Vis-à-Vis noch besser kennenlernen wollen.
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