Seit einigen Jahren zeichnet sich in der Wissenschaftsgeschichte ein Ende des traditionellen Streites ab, ob man bei der Interpretation der Wissenschaftsentwicklung und allgemein bei der Wissensproduktion entweder vor allem auf die sozialen Faktoren (Organisations- und Vermittlungsformen, ö,konomische, politische Einflü,sse etc.) zu achten habe oder aber auf die als eigenstä,ndig zu begreifenden, wissenschaftsimmanenten ‚,geistigen‘, Faktoren, wie Ideen, Begriffe und Methoden. Zunehmend hat sich die Strategie etabliert, das Aufkommen der Unterscheidung zwischen sozial konstruierten und ‚,wissenschaftlichen‘, Momenten der Wissenschaftsentwicklung selbst zum Forschungsgegenstand zu machen. Wissenschaft wird in der Folge nicht mehr primä,r als Theorie begriffen, sondern als bestimmte, mehr oder weniger lokal situierte, kulturelle oder soziale Praxis. Die traditionellen Rechtfertigungskriterien fü,r Wissen (Wissen als wahre und gerechtfertigte Meinung) werden sozial und kulturell kontextualisiert. Die im vorliegenden Band versammelten Aufsä,tze aus den Bereichen der Philosophie, Geschichtswissenschaft, Wissenschaftstheorie, Wissenschaftsgeschichte, Ethnologie und Soziologie unternehmen es, die neue Situation anhand von Fallstudien und theoretischen Ü,berlegungen aus verschiedenen Perspektiven auszuloten. Mit Beiträ,gen von: Alexander Becker, Cora Bender ,Wolfgang Detel, Uljana Feest, Gundula Grebner, Hajo Greif, Thomas Kailer, Katrin Koehl, Andreas Niederberger, Alfred Nordmann, Ulrich Oevermann, Trevor Pinch und Claus Zittel.
Bewertungen
Es gibt noch keine Bewertungen.