Rudolf Boch legt mit seinem Lehrbuch einen ersten monographischen Ü,berblick zum Verhä,ltnis von Staat und Wirtschaft im 19. Jahrhundert vor. Er zeigt, wie dieses Verhä,ltnis in Deutschland nicht zuletzt dadurch bestimmt wurde, dass ä,ltere Sozialformen, Mentalitä,ten und Staatstraditionen die liberalen Reformen nach 1806 sowie in den 1860er Jahren teilweise ü,berdauerten. So hat vor allem der preuß,ische Staat in den Wirtschaftsprozess einzugreifen versucht. Dabei waren die Ergebnisse oder Absichten dieser Eingriffe keineswegs immer nur industrialisierungsfreundlich. Staatliche Eingriffe in die Produktion und gesellschaftliche Distribution nahmen bis 1914 einen solchen Umfang an, dass man bereits Zü,ge des Interventions- und Wohlfahrtsstaates spä,terer Jahre erkennen kann. Rudolf Boch (geb. 1952) ist Professor fü,r Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Technischen Universitä,t Chemnitz.
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