Ihr Fluch ist es, zu vergessen. Seiner, sich zu erinnern. Keinen Namen, keine Vergangenheit, keine Erinnerung – das Einzige, was sie mit Sicherheit sagen kann, als sie im Anwesen des Fremden erwacht, ist, dass sie nicht hierhergehört. Denn etwas ist anders an diesem Ort – dunkel und gefährlich. Von einer endlosen Steinwüste umgeben, weiß sie, dass sie nicht fliehen kann. Weder aus diesen Mauern noch vor dem Mann, der viel mehr über sie zu wissen scheint, als er vorgibt. Und doch ist da etwas an ihm, das ihr vertraut vorkommt. Mit jedem Blick – jeder Berührung – erweckt er etwas in ihr, das besser am Grunde ihrer Seele verborgen bleiben sollte. Zwischen der Angst vor einer fremden, düsteren Welt und der Furcht, sich nie wieder an sich selbst zu erinnern, muss sie feststellen, dass Monster nicht nur in Gruselgeschichten existieren. Und dass der Mann, der ihr Zuflucht bietet, eine unermessliche Dunkelheit in sich trägt. Eine, aus der sie allein vielleicht nicht mehr herausfindet. ‚Ich falle in die Tiefe und rudere panisch mit meinen Armen – in der Hoffnung, irgendetwas zu greifen, das mir Halt gibt. Doch da ist nichts. Da ist niemals etwas.‘
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