Der Eingangschor der Kantate ‚Schauet doch und sehet‘ BWV 46 gehört zu jenen Sätzen Bachs, die man vor allem in ihrem späteren Gewand kennt: Sein erster Teil wurde zum ‚Qui tollis‘ der h-Moll-Messe. Doch dieser Satz ist nicht der einzige Höhepunkt der Kantate aus Bach frühster Leipziger Zeit, auch beide Arien sind außergewöhnliche Kompositionen: Eine Bass-Arie, die den Zorn Gottes als dramatisches Gewitter schildert, mit Streichern und Zugtrompete, die durch die unerwarteten Töne außerhalb der Naturtonreihe dem Satz eine ganz besondere Färbung verleiht, und eine Alt-Arie mit zwei Blockflöten, begleitet nur von zwei Oboi da caccia in unisono, die als ‚Bassettchen‘ die Rolle des Continuo übernehmen. Musik fast nicht von dieser Welt!
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