In diesem Buch zeigt Bjö,rn Sydow die Mö,glichkeit des Menschseins unter Berü,cksichtigung der menschlichen Leidenschaften auf. Mit dem Begriff Leidenschaft beziehen wir uns auf Zustä,nde beziehen, in denen Menschen darauf ausgerichtet sind, im Vollzug einer bestimmten Tä,tigkeit zu stehen. Das Ausleben solcher Leidenschaften ist nicht mit einer dualistischen Konzeption des menschlichen Handelns verträ,glich, weil darin das Handlungssubjekt von dem Vorgang des Verhaltens stets getrennt bleibt, so dass sich der Wunsch, ganz im aktiven Vollzug einer Tä,tigkeit zu stehen, gar nicht erfü,llen kann. In kritischem Anschluss an Helmuth Plessners Theorie der Lebewesen wird dem Versuch nachgegangen, menschliches Handeln nicht als Wirkung mentaler Zustä,nde zu konzipieren, sondern als die Aktualisierung von Vermö,gen, die ebenso wie die Verhaltensdispositionen unbelebter Kö,rper als Ausdifferenzierung des Eingebundenseins kö,rperlicher Wesen in die Welt gelten kö,nnen. So wird die dualistische Konzeption des Menschseins unterlaufen, ohne das menschliche Handeln zu einem unbelebten Vorgang verkommen zu lassen. Dabei steht das Vorgehen unter dem Anspruch, die Welt der kö,rperlichen Einzeldinge auch in dieser Ausweitung als diejenige primä,re Wirklichkeit zu erhalten, von der wir durch unsere Sinne Wissen erwerben kö,nnen.
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