Die über einhundert Erlebnisberichte zum Erhalt der ersten eigenen (Armband-)Uhr sind spannend zu lesen und berühren sicher auch. Solche Uhren waren zum Beginn des 20. Jahrhundert Schmuck und Auszeichnung weniger Reicher, wurden schon während des Ersten Weltkrieges Alltagsprodukte vieler Soldaten und Arbeiterinnen und wurden später im Zweiten Weltkrieg begehrtes Beutegut derer, die noch nicht darüber verfügten. Im Nachkriegseuropa wurden solche Uhren bald Geschenke an Konfirmanden oder ähnlicher Einführungen in die Gesellschaft, bis in den 1980er Jahren viele Kinder der entwickelten Industriegesellschaften Uhren zu ihrer Einschulung erhielten und es inzwischen üblich wurde, dass Vorschulkinder bereits an eigenen Uhren das Ablesen und Verstehen der Zeit lernen. Waren solche Uhren noch in den 1920er Jahren teure und nur durch Ansparen mögliche Familienstücke, so kostet heute eine solche Uhr weniger als eine Schachtel Zigaretten. Die gesellschaftliche Achtung sang und doch blieben viele sehr persönliche Erinnerungen damit z.T. verbunden, weil die Eigenverantwortung zu Zeit und Zeiteinteilung damit verbunden war (und blieb?). Viele Kinder nehmen heute ihr Handy zum Ablesen der Zeit, während zugleich sich immer mehr Menschen weltweit mit einer Armbanduhr schmücken oder diese nutzen. Das Verstehen dessen, was es gesellschaftlich ausmachte und noch immer macht, eine eigene Uhr zu nutzen, wird hier anschaulich berichtet.
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