Die im vorliegenden Band publizierten 19 Beitra¨ge sind Ergebnis der vom 3. bis 5. September 2015 durchgefu¨hrten Internationalen Fachtagung ‚Kanzlei und Sprachkultur‘ an der Technischen Universita¨t Dresden. In den einzelnen Beitra¨gen wird ganz allgemein diskutiert, welche Bedeutung die Kanzlei fu¨r die Herausbildung der fru¨hmodernen Schreibsprachen hatte. Es geht dabei sowohl um die sozio-kulturellen Bedingungen, die fu¨r ein Sprachbewusstsein fo¨rderlich oder abtra¨glich waren, als auch um eine quellenbezogene Erschließung und Bewertung kanzelarischer Spracharbeit. In Anlehnung an die Konzeption von Sprachkultur von Janich/Greule als ‚(vorhandenes oder zu erreichendes) Niveau in Bezug auf die Kodifikation einer Sprache und ihre (reflektierte) Beherrschung durch die Sprecher einer Sprachgemeinschaft‘ gelang es den Beitra¨gern mit ganz unterschiedlichen Zuga¨ngen und Sichtweisen das gegebene Tagungsthema zu diskutieren. Es wurden dabei unterschiedliche textuelle Zuga¨nge gesucht, die von den Stadt- und Gerichtsbu¨chern des ausgehenden Spa¨tmittelalters bis hin zu Zeitungstexten des 18. Jahrhunderts reichen. In anderen Fa¨llen wurde der Ausgangspunkt im sprachlichen Handeln historischer Perso¨nlichkeiten gesucht. Im Ergebnis entstand ein breites Spektrum sprachkultureller Aktivita¨ten, in dem der fortdauernde und rekursive Prozess von Vera¨nderung und Anpassung an kommunikative Erfordernisse sichtbar wurde, an dem ganz unterschiedliche Sprecher/Schreiber einer Sprachgemeinschaft teilhaben.
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