Friedrich Gogarten verstand sich als Fü,rsprecher einer alternativen protestantischen Religiositä,t und rebellierte gegen diejenigen geistigen Grundlagen, die er mit dem Liberalismus in Verbindung brachte. Ö,ffentlich bekannt wurde er in der Weimarer Republik, als er Mitbegrü,nder der Dialektischen Theologie wurde, die die imposanteste Aufbruchsbewegung im Protestantismus des frü,hen 20. Jahrhunderts wurde. Im ‚Dritten Reich‘ glaubte Gogarten, die Chance einer religiö,sen und gesellschaftlichen Erneuerung zu sehen und schloss sich daher kurzzeitig den ‚Deutschen Christen‘ an. Als sich seine Hoffnungen nicht realisierten, zog er sich aus allen kirchenpolitischen Aktivitä,ten zurü,ck und hü,llte sich in Schweigen. Nach einer Zeit der Desillusionierung stemmte er sich mit neuer Kraft gegen das liberale Denken in der Bundesrepublik. Vor allem im Themenspektrum der Sä,kularisierung konnte er zentrale Elemente seiner Theologie aufs Neue zur Entfaltung bringen. Anhand von neuem Archivmaterial analysiert Timothy Goering detailliert die Kontexte und Umbrü,che von Gogartens Werdegang. Im Lichte seiner Biographie wird ein alternativer Protestantismus sichtbar, der in der Forschung durch den starken Fokus auf die Kirchen- und Theologiegeschichte ü,berlagert und vergessen worden ist.
Bewertungen
Es gibt noch keine Bewertungen.