Die deutschsprachige Evangelienharmonie des Fabel- und Kirchenliederdichters Erasmus Alber (um 1500-1553) ist in einer Handschrift ü,berliefert, die seit dem zweiten Weltkrieg als verschollen galt. Inzwischen wurde die Handschrift wiedergefunden, so dass die Harmonie im vorliegenden Band prä,sentiert werden kann. Im Hintergrund der akribischen Anlage der Edition steht die Kenntnis zahlreicher Harmonien des Mittelalters und der Reformationszeit, mit denen Albers Œ,uvre verglichen wird, um es in die Gesamttradition einzuordnen. Fü,r die Standortbestimmung ist die individuelle Harmonisierungstechnik relevant, die im edierten Text durch den Ausweis sä,mtlicher Bibelstellen transparent wird und detailliert Auskunft gibt ü,ber die harmonistische Struktur sowie ü,ber die Distanzierung von ä,lteren mittelalterlichen Werken. Alber folgt den seit dem Spä,tmittelalter praktizierten Verfahrensweisen. Das Resultat ist, dass die vier Evangelien weniger widerspruchslos miteinander verschmolzen sind. Damit geht ein spezifischer Aufriss des Lebens Jesu einher, der dank des ausfü,hrlichen Inhaltsverzeichnisses im Buch rasch erfasst werden kann. Sprachlich orientiert sich der Lutherschü,ler an Luthers Ü,bersetzung des Neuen Testaments.
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