Literarische Utopien sind Medien einer spezifischen kulturellen Kommunikation. Ihre textuelle Organisation, die sie von anderen Gattungen unterscheidet, besteht in einer Mobilisierung von Bildern der satirisch beschriebenen Wirklichkeit und im Entwurf imaginä,rer Gegenbilder. Diese Gegenbilder sind narrativ und bildhaft zugleich. Sie beziehen sich implizit oder explizit kritisch auf die jeweilige gesellschaftliche Wirklichkeit, in der sie entstehen – ob als Wunsch- oder als Schreckbild. Von besonderer Bedeutung sind literarische Entwü,rfe im Vorwegnehmen von Zukunft und in der Gegenü,berstellung von Wirklichem und Mö,glichem im Sinne des Mö,glichkeitsdenkens. Literarische Utopien erlauben fiktionales Probehandeln, deshalb sind ihre unterschiedlichen ä,sthetischen Ausprä,gungen zugleich der Ort ihrer Selbstreflexion.
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