Von Otfrids Evangelienharmonie ist in einzigartiger Ü,berlieferungsgunst das Handexemplar des Dichters (Wien Ö,NB Cod. 2687, Hs V) erhalten. Die hier vorgelegte originalnahe Edition erö,ffnet die groß,angelegte Neuausgabe des »,Evangelienbuchs«, von Otfrid von Weiß,enburg (V, P, D, ohne F) in drei Bä,nden (mit Teilbä,nden). Ein Abschluß,band ist den Quellennachweisen gewidmet. Kern der Edition bildet die more palaeographico ausfü,hrlich beschriebene Dichterhandschrift (V). In den autographen Textpartien, in Tausenden von Korrekturen, in Texteinschü,ben, in der Revision des Akzentuierungssystems u.a.m. spiegelt sich das allmä,hliche Werden des Buchs, vom unfertigen Urexemplar bis hin zur von Otfrid autorisierten Werkfassung wider. Einen Schwerpunkt der Einleitung bildet die Herausarbeitung der funktional begrü,ndeten Initialenhierarchie, welche die Formstruktur der Bü,cher und der Kapitel erhellen kann. Passionsbuchstaben und Neumen (VP) gehö,ren in den Kontext der sich verdichtenden Hinweise auf ‚accentischen‘ oder ‚concentischen‘ Vortrag des Evangelienbuchs. Die palä,ographische Beschreibung wird, im Sinne einer interdisziplinä,ren Handschriftenkunde, ergä,nzt durch Fachbeiträ,ge, welche der Einleitung den Charakter eines Sammelbands verleihen: Wolfgang Haubrichs (Saarbrü,cken), Norbert Kö,ssinger (Mü,nchen), Otto Mazal (Wien), Norbert H. Ott (Mü,nchen), Michael Klaper (Erlangen). Endzweck bleibt die literarhistorische Analyse einer Dichtung, in der sich theologischer Gehalt und ä,sthetische Transparenz der Form in vollendeter Weise miteinander verbinden.
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