Walter Mehring (1896‑,1981), in der Weimarer Republik einer der herausragenden satirischen Schriftsteller und Kabarett-Autoren, hat – neben Gedichten und Chansons, Romanen und essayistisch-erzä,hlenden Texten (Die verlorene Bibliothek, 1951) – auch Dramen geschrieben. Das wichtigste unter ihnen, Der Kaufmann von Berlin (1929), spielt zur Zeit der Inflation 1923 und liefert ein facettenreiches und in den Details geistvoll-treffsicher gezeichnetes Bild der Groß,stadt Berlin – von der Bö,rse bis zum Scheunenviertel – und einen politisch-sozialen Querschnitt durch die deutsche Bevö,lkerung nach dem Ersten Weltkrieg. Das Drama, das bei der Auffü,hrung durch Erwin Piscator (1929) den grö,ß,ten Theaterskandal der Weimarer Republik verursachte, veranschaulicht unter anderem auch das Leben von Juden im Berlin dieser Zeit und ist vielleicht nicht zuletzt deshalb mehrfach neu gedruckt worden. Die jetzige Ausgabe erfü,llt, auf der Grundlage der Erstausgabe, die Ansprü,che, die man an eine kritische Ausgabe stellen kann, und erschließ,t heutigen Lesern den Text durch einen Kommentar, der die Bezü,ge zum Inflationsgeschehen ebenso berü,cksichtigt wie die zum jü,dischen Leben in Deutschland.
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