Toni Saller geht es nicht darum, sich u¨ber den Fussball lustig zu machen. Er ist kein unbeteiligter Outsider, der ein exotisches Verhalten schildern und analysieren will. Wie der französische Soziologe Pierre Bourdieu ist er gleichzeitig Insider und Outsider. So gelingt es ihm, die Spaltung des Fußballs im 21. Jahrhundert zu erfassen, der Tatsache Rechnung zu tragen, dass einerseits auf der Ebene der lokalen Fußballvereine die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, wa¨hrend gleichzeitig auf professioneller Ebene der Fußball geradezu zu einer Karikatur des Neoliberalismus geworden ist. Indem er seine eigenen zwiespa¨ltigen Gefu¨hle dem Fußball gegenu¨ber offenbart und mit dessen kapitalistischen Auswu¨chsen verbindet, hilft er auch uns, eines der widerspru¨chlichsten Pha¨nomene der Gegenwart besser zu verstehen.
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