‚Brauchtumslandschaft Eifel‘ – Welche Erwartungen erweckt ein solcher Buchtitel bei den Lesern, den Bewohnern ‚unserer‘ Eifel oder den zahllosen Besuchern dieser einzigartigen Landschaft? Eine Frage, die der Verfasser selbst wohl kaum beantworten kann. So einzig wie die Landschaft mit ihren Vulkankegeln, Maaren und Tälern, so einzig sind auch die volkstümlichen Bräuche, Feste und Feiern! Wie kaum eine andere Region unserer deutschen Heimat ist dieser Landstrich mit seiner religiös-bäuerlichen Brauchtumskultur von den Erfahrungen, den Wetterbeobachtungen, der Glaubens- und Aberglaubenshaltung bestimmt gewesen. Es ist geradezu bezeichnend, dass dieses wichtige Kulturgut – Brauchtumspflege, Mundartbewahrung, religiöse Praktiken und Lied-Gedichtgut – das Leben der Menschen entscheidend beeinflusst, ja mitbestimmt hat. Der Verfasser, selbst ein Kind der Eifel, zeichnet ein Bild dieser Landschaft und ihrer Bewohner, die diese Tradition durch Generationen bewahrt haben, ohne dabei den Blick für andere Denk- und Lebensarten zu verlieren. Ihm geht es weder um eine einseitige Betrachtungsweise noch um die Glorifizierung der Region, sondern um die Erinnerung und um die Bewahrung guter, alter Brauchtumshandlungen in unserer von Kommerz und Ego-Denken durchwirkten Zeit. Die Pflege des Brauchtums früher und heute stellt ein wichtiges Kulturgut dar, das nicht nur seiner Erhaltung willen Aufmerksamkeit verdient, sondern auch der Menschen willen. Gemeinschaftsgeist, Nachbarschaftshilfe, soziokulturelle Erfahrungen aller Art stehen uns Menschen auch heute oder gerade heute gut an. Deshalb können wir von unseren Vorfahren lernen, ihr Denken und ihre Handlungen verstehen und einordnen.
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