‚Agrarreform in der Luft.‘

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Eine medienethnographische Untersuchung zur Legitimierung unabhängiger Radios in Brasilien., Akademi

Gewicht 0,601 kg
Autor

Brock, Nils

Verlag

GRIN Verlag

Einband

KT

Sprache

GER

Produktform

Kartoniert

Lieferzeit

Erscheinungsdatum

10.02.2017

Beliebtheit

40

Artikelnummer: 2029409 Kategorie:

EAN / ISBN:

9783668395916

 

 

Doktorarbeit / Dissertation aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Soziologie – Medien, Kunst, Musik, Note: cum laude, Freie Universität Berlin (Lateinamerika-Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Radiolandschaften Lateinamerikas sind im Allgemeinen geprägt von einer hohen Konzentration von Sendelizenzen, die von einzelnen Unternehmen oder medien- übergreifenden kommerziellen Körperschaften kontrolliert werden. Brasilien ist dabei keine Ausnahme. Und dass, obwohl nach dem Ende der militärisch-zivilen Diktaturen (1964-1985) in der demokratischen Verfassung von 1988 viele Grundrechte formuliert wurden, die eigentlich die Meinungsfreiheit und das Recht auf Kommunikation fördern sollten. Doch der damals erstarkenden Bewegung unabhängiger Radiomachender, die eine ‚Agrarreform in der Luft‘ forderte, gelang es nicht, die spontane Besetzung von Radiowellen im Rahmen einer Gesetzgebung zu festigen, die das konstitutionelle Recht einer ‚Komplementarität‘ unterschiedlicher Radioakteur_innen oder auch kommunikative Menschenrechte hörbar garantieren. Auch wenn es in Brasilien heute mehr als 4.000 Community Radios gibt, empfinden viele der Radiomachenden die gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht als adäquate Übersetzung des ‚Rechts auf Radio‘. Sie setzen den legalen Einschränkungen ihres Medienmachens deshalb ein wirkmächtiges Konzept entgegen, nämlich das medialer Legitimation. Die vorliegende Arbeit zeichnet diese Strategien und ihre spezifischen Akteur_innen auf interdisziplinärem Terrain nach. Mithilfe eines explorativen mapping des brasilianischen Radionarrativs zeigt sie, wie etablierter Akteur_innen in ihrer Monopolstellung herausgefordert werden, welche spezifischen Vorschläge eines ‚anderen‘ Radiomachens gegenüber dem staatlichen script von Community Radio formuliert werden und schließlich, anhand von 17 Fallbeispielen, wie Sendekollektive sich situativ zu legitimieren suchen. Dabei wird ein zentrales Dilemma sichtbar: Es gibt in Brasililien derzeit keinen Ort, an dem alle relevanten Akteur_innen zusammentreffen, um eine konsensuelle (Neu)Bestimmung von ‚Rundfunk‘ vorzunehmen zu können. Auf theoretischer Ebene leistet die Arbeit einen Beitrag zu medienpolitischen Debatten in Brasilien und Lateinamerika. Sie fokussiert dabei auf die Frage medialer Legitimation und zeigt, wie unterschiedliche gesellschaftliche Akteur_innen sich dieses Konzept aneignen. Der Ansatz der Akteur-innen-Netzwerk-Theorie im Rahmen einer (multi-sited) Medienethnografie trägt dazu bei, statische Definitionen und Kategorisierungen des Rundfunks zu überwinden, die einer breiten gesellschaftlichen Aushandlung und Aneignung des Mediums abträglich sind.

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