Im Jahre 2013 begingen die Steyler Missionare das hundertste Gründungsjahr ihrer Niederlassung St. Augustin, der die gleichnamige Stadt ihren Namen verdankt. Versuche von Arnold Janssen, dem Gründer des Steyler Missionswerkes in der Erzdiozöse Köln ein Domizil zu gründen, hatten sich nicht realisieren lassen. Im Frühjahr 1913 begannen die Bauarbeiten, die mit der offiziellen Einweihung am 3. Dezember einen vorläufigen Abschluss fanden. Nach dem ersten Weltkrieg folgten die Eröffnung eines Noviziats und der schrittweise Ausbau des Hauses. Mit der Aufnahme des Theologiestudiums 1932 avancierte St. Augustin zum ‚Missionspriesterseminar‘, das heute den Rang einer kirchlichen Theologischen Fakultät besitzt. Während des hundertjährigen Bestehens sah sich die Kommunität mit immer neuen Problemen und Herausforderungen konfrontiert, die mit den jeweiligen politischen, sozio-ökonomischen und kulturellen Veränderungen zusammenhingen. Der tiefgreifende Wandel in Kirche, Staat und Gesellschaft um die Mitte der sechziger Jahre hatte ebenfalls seine belastenden Rückwirkungen auf das traditionelle Gefüge des Ordens. Es galt neue Wege zu beschreiten und andersartige Formen des Miteinanders einzuüben. Von diesem Wagnis konnte sich niemand dispensieren, denn zu Vieles war in Fluss geraten und stand auf dem Spiel.
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