Die Einstellung Konstantins des Groß,en zum Christengott und die Motive und Ziele der Politik des Kaisers gegenü,ber den Christen und ihrem Klerus sind bis heute umstritten. In Auseinandersetzung mit der Forschung der letzten 150 Jahre bietet der Autor zunä,chst eine in verschiedenen Einzelaspekten neue Rekonstruktion der Abwendung Konstantins vom Paganismus und seiner Hinwendung zum Christentum in den Jahren 310 bis 312. Analysiert werden sodann im Kontext des Aufstiegs zur Alleinherrschaft seine frü,hesten Selbstzeugnisse als Christ, seine 312 massiv einsetzende ideelle und materielle Fö,rderung von christlichem Klerus und Kirchengemeinden und seine Rolle als ‚,Bischof der Bischö,fe‘ (episcopus episcoporum, pontifex maximus) bis zu seinem Tod 337. Dabei kommt auch seine Politik gegenü,ber den nichtchristlichen Religionen zur Sprache. Maß,gebend war, so zeigt sich, nicht der Gedanke der ‚,Toleranz‘, sondern angesichts der ü,berwä,ltigend groß,en Mehrheit der Nichtchristen in den Fü,hrungsschichten von Armee und Gesellschaft und in der Reichsbevö,lkerung insgesamt der Gesichtspunkt der ordnungspolitischen Opportunitä,t. Konstantin strebte keine Paritä,t, keinen Pluralismus, keine Koexistenz der Religionen an: das Christentum sollte zur alleinigen Reichs- und Weltreligion werden.
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