Magisterarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik – Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für deutsche Literatur), Sprache: Deutsch, Abstract: Die deutschsprachigen Exilanten in Mexiko gründeten während des Zweiten Weltkrieges eine Reihe kulturpolitischer Organisationen, als deren bedeutendste der Heinrich-Heine-Klub1 angesehen werden kann. Die Initiative zu seiner Gründung im Jahr 1941 in Mexiko-Stadt ging von namhaften Exilautoren wie Anna Seghers, Egon Erwin Kisch, Bodo Uhse und anderen emigrierten Künstlern wie dem Musiker Dr. Ernst Römer aus. Bekannte Schriftsteller wie Lenka Reinerová, der Architekt Hannes Meyer, Schauspieler wie Steffie Spira sowie andere Kulturschaffende und Wissenschaftler schlossen sich dem Heinrich-Heine-Klub an. Innerhalb kürzester Zeit gelang es den Beteiligten eine gut funktionierende Kulturorganisation mit mehreren hundert Mitgliedern aufzubauen. Das Interesse des Klubs war es, deutschsprachige Kultur fernab der Heimat zu pflegen und gleichzeitig mittels Literatur und anderer kultureller Ausdrucksformen Position gegen den Faschismus zu beziehen. Zwischen 1941 und 1946 organisierte der Heinrich- Heine-Klub unter den schwierigen Bedingungen des Exils regelmäßig ein- bis zweimal im Monat kulturelle Veranstaltungen in deutscher Sprache wie Theateraufführungen, Konzerte, literarische Abende, wissenschaftliche Vorträge und Filmvorführungen. Er erreichte auf diese Weise ein Publikum zwischen 200 und 800 Personen und gehörte damit zu einer der bedeutendsten kulturellen Vereinigungen des deutschsprachigen Exils in Lateinamerika. In der Forschung ist dem Heinrich-Heine-Klub bislang jedoch nicht die ihm angemessene Bedeutung zugekommen. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit sozioliterarisch interessanten Vereinigungen wie dem Heinrich-Heine-Klub, die in der Zeit zwischen 1933 und 1945 entstanden, nimmt in der Sekundärliteratur nur einen geringen Raum ein. Die Geltung des Heinrich-Heine-Klubs spiegelt sich nicht einmal an seinem Wirkungsort Mexiko-Stadt wider.2 Ein weiterer Grund, weshalb der Heinrich-Heine-Klub bisher weitestgehend unerforscht geblieben ist, dürfte in der schwierigen Quellenlage zu sehen sein. Die Materialsuche erwies sich als sehr aufwändig. Während der Recherchearbeit3 wurde offenbar, dass seit der Auflösung des Heinrich-Heine-Klubs 1946 bisher niemand die Quellen zusammengetragen und systematisch ausgewertet hat, um einen umfassenden Überblick über diese bedeutende Kulturorganisation zu ermöglichen. [.]
Bewertungen
Es gibt noch keine Bewertungen.