Friedrich Gogarten (1887-1967)

Friedrich Gogarten verstand sich als F&#252,rsprecher einer alternativen protestantischen Religiosit&#228,t und rebellierte gegen diejenigen geistigen Grundlagen, die er mit dem Liberalismus in Verbindung brachte. &#214,ffentlich bekannt wurde er in der Weimarer Republik, als er Mitbegr&#252,nder der Dialektischen Theologie wurde, die die imposanteste Aufbruchsbewegung im Protestantismus des fr&#252,hen 20. Jahrhunderts wurde. Im ‚Dritten Reich‘ glaubte Gogarten, die Chance einer religi&#246,sen und gesellschaftlichen Erneuerung zu sehen und schloss sich daher kurzzeitig den ‚Deutschen Christen‘ an. Als sich seine Hoffnungen nicht realisierten, zog er sich aus allen kirchenpolitischen Aktivit&#228,ten zur&#252,ck und h&#252,llte sich in Schweigen. Nach einer Zeit der Desillusionierung stemmte er sich mit neuer Kraft gegen das liberale Denken in der Bundesrepublik. Vor allem im Themenspektrum der S&#228,kularisierung konnte er zentrale Elemente seiner Theologie aufs Neue zur Entfaltung bringen. Anhand von neuem Archivmaterial analysiert Timothy Goering detailliert die Kontexte und Umbr&#252,che von Gogartens Werdegang. Im Lichte seiner Biographie wird ein alternativer Protestantismus sichtbar, der in der Forschung durch den starken Fokus auf die Kirchen- und Theologiegeschichte &#252,berlagert und vergessen worden ist.