Leistungsverzweigte Hybridantriebsstränge liegen aktuell im Trend der Automobilindustrie zur Bewältigung der immer strenger werdenden Abgasgesetzgebungen. Allem voran stellt die Einhaltung der von der EU festgelegten Grenze der Kohlendioxid-Emission der gesamten Flotte von 95 g CO2/km dem konventionellen Verbrennungsmotor vor große Herausforderungen. So erlebt der Kreiskolbenmotor, der schon mit der Einführung der Euro 4 Abgasnorm ausgemustert wurde, als Range-Extender angesichts seiner hohen Leistungsdichte, seiner gleichmäßigen Drehmomentabgabe und der hervorragenden Eignung zum Betrieb mit Wasserstoff, wieder vermehrt Aufmerksamkeit. Die Mazda Motor Corporation verkündete Anfang des Jahres auf der Tokio Motor Show die nächsten Entwicklungsschritte ihrer Kreiskolbenmotoren, die einerseits eine zunehmende Elektrifizierung des Antriebsstranges umfassen und andererseits hoch effiziente Brennverfahren, wie der homogenen Kompressionszündung (HCCI), verfolgen. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die o.g. Entwicklungsschritte zukünftiger Kreiskolbenmotoren zu bewerten bzw. numerisch das Verbesserungspotential abzuschätzen. Dazu wird in einem ersten Schritt ein konventioneller Kreiskolbenmotor mit Hilfe quasidimensionaler Methoden modelliert und hinsichtlich standardisierter empirischer bzw. phänomenologischer Modelle für die Anwendung in einem Kreiskolbenmotor hin untersucht. Im zweiten Schritt folgt die Implementierung der homogenen Kompressionszündung als semiempirisches Ersatzbrennverfahren. In diesem Zusammenhang wird ein Ersatzbrennverlaufsmodell basierend auf dem Polygon-Hyperbel-Ansatz entwickelt und über hergeleitete Polynome 2ten Grades die Verknüpfung der motorischen Betriebsgrößen auf die Parameter des Ersatzbrennverlaufs erzeugt. Abschließend findet die Potentialabschätzung anhand einer Längsdynamiksimulation nach Abbild der Voltec-Antriebseinheit von General Motors aus dem leistungsverzweigten Hybridantriebsstrang des Opel Ampera statt.
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