Das Verhältnis zwischen der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland und den deutschen Verwaltungsstellen kann nach der Öffnung der ehemaligen DDR-Archive endlich analysiert werden. Eine detaillierte Aktenauswertung der Jahre 1945-1949 zeigt, dass die Handlungsspielräume der Verwaltungsstellen bei den entschädigungslosen Enteignungen deutlich größer waren als die zeitgeschichtliche Forschung bislang angenommen hat. Albert Lisse zeigt, wie Verwaltungsstellen auch entgegen formaler Vorschriften eigenmächtig Konfiskationen durchgeführt haben. Entscheidend für die Durchführung waren nicht die eigentlichen Vorgaben, sondern das strategische Interesse von KPD/SED. Ziel der Enteignung war immer auch die gezielte wirtschaftliche und soziale Vernichtung der Betroffenen. Die Studie leistet eine gewichtigen Beitrag zur Aufhellung der Vorgeschichte der DDR.
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