‚…Dieses Land gehört …‘

Historisch gesehen wurde Siebenbürgen, ‚das Land jenseits der Wälder‘, von seinen rumänischen, ungarischen und deutschen Einwohnern gleichermaßen als Heimat betrachtet. Der Zweck dieser Arbeit ist es, die Entstehung, Entwicklung und Interaktion der ungarischen und rumänischen nationalen Ideologien in Siebenbürgen zu analysieren, mit besonderem Schwerpunkt auf der Rolle ihrer regionalen Dimensionen und Besonderheiten. Es ist zu hoffen, dass die Untersuchung der wesentlichen Aspekte, die die parallele und oft gegensätzliche Entwicklung der beiden nationalen Ideologien – der rumänischen und der ungarischen – tief geprägt haben, über ihre wissenschaftliche Bedeutung hinaus auch einen Schritt zur interethnischen Versöhnung darstellen kann. Eine dauerhafte Veränderung der wissenschaftlichen Herangehensweise an die interethnischen Beziehungen in der Region kann nur erreicht werden, wenn die traditionellen Konzepte der nationalen Legitimität, die die Konkurrenz zwischen zwei rivalisierenden nationalen Ideologien zum Ausdruck bringen, zugunsten eines Ansatzes verändert werden, der darauf ausgerichtet ist, den Identitätspluralismus als natürliches Merkmal des Lebens im multikulturellen Raum Siebenbürgens zu akzeptieren.